KLARER BERUFSWEG ZUR GLÜCKSBRINGERIN

ANNIKA EMMERICHS AUS KELBERG IST WAS GANZ BESONDERES: SIE IST SCHORNSTEINFEGERIN UND SIE HAT MIT 20 SCHON IHREN MEISTERBRIEF. UND ALS EIFELER MÄDCHEN IST SIE IHRER HEIMAT TREU GEBLIEBEN.

Uwe Schneider ist seit 2006 selbständiger Schornsteinfegermeister und kehrte 2012 vom Rhein in seine Heimat zurück, um das heutige Unternehmen zu gründen. „Ich bin hier verwurzelt und der persönliche Kontakt mit den Kunden ist mir sehr wichtig – das habe ich in der Stadt vermisst“, so der gebürtige Nerother, der inzwischen drei Meistergesellen und einen Azubi beschäftigt.

Klassische Schornsteinfegertätigkeiten wie Kehren und Messen von Feuerungsanlagen gehören heute auch dazu, aber die Energieberatung wird immer wichtiger. Uwe Schneider bildet gerne den Nachwuchs aus und bietet auch Praktika an. Bei 20.000 Kundenkontakten im Jahr muss der perfekte Azubi für ihn vor allem eines sein: Offen im Umgang mit Menschen! Annika Emmerichs hat gezeigt, dass eine gezielte Förderung zu exzellenten Ergebnissen führt – sie ist als „Meistergesellin“ nicht nur eine der Stützen des Betriebes, sondern war 2016 Zweitplatzierte beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks!

Wie bist Du zu dem Beruf und zu diesem Betrieb gekommen?
„Mein Bruder ist auch Schornsteinfeger und nach einem Praktikum war klar, dass ich das auch machen wollte. Ich bin im Internet auf den Ausbildungsbetrieb von Uwe Schneider aufmerksam geworden, habe mir ein Herz gefasst und dort angerufen. Die Chemie hat sofort gestimmt. Ich habe deshalb nach der 10. Klasse das Gymnasium verlassen, mit dem Realschulabschluss meine Ausbildung begonnen und hatte nach 2,5 Jahren meinen Gesellenbrief.“

Du bist mit 20 Jahren schon Meisterin. Wie geht das denn?
„Als ich meinen Gesellenbrief hatte, bin ich übernommen worden. Nach 2 Monaten wurde ich freigestellt, so dass ich die Meisterausbildung in Vollzeit absolvieren konnte. Meine Eltern haben mich fi­nan­ziell unterstützt und ich konnte mich 9 Monate lang voll und ganz auf die Schule in Kaiserslautern konzentrieren. Direkt im Anschluss habe ich noch den Energieberater gemacht.“

Warum hast Du die Ausbildung gerade hier gemacht?
„Die Ausbildung in der Heimat war eine bewusste Entscheidung. Die Leute in der Eifel gefallen mir – das ist ja auch wichtig für den Umgang mit den Kunden. Für mich war von vornherein klar, dass ich ein Eifeler Mädchen bin und auf jeden Fall hier bleiben wollte während der Berufsausbildung.“

Ist das normal, dass sich ein Mädchen freiwillig die Hände schmutzig macht?
„Als ich meine Ausbildung begonnen habe, habe ich auch gedacht: Jetzt bist du das einzige Mädchen hier. Mittlerweile üben Frauen aber immer öfter das Schornsteinfegerhandwerk aus und deshalb machen sich auch mehr Mädchen in der Ausbildung gerne dreckig.“

Was fasziniert Dich an Deinem Beruf?
„Am meisten mag ich den Kontakt mit den Kunden, wenn man denen weiter­helfen kann und für deren Sicherheit sorgt – dafür steht ja auch der Schornsteinfeger. Außerdem kann ich sehr selbständig arbeiten. Ich bin für meine Termine selbst zuständig und ein Stück weit mein eigener Chef. Und es ist gerade durch die Energieberatung ein absoluter Zukunftsberuf.“

Wie geht es für Dich weiter?
„Nach dem Meister kann man sich natürlich selbständig machen, aber ich muss jetzt erst mal Geld verdienen. Ich kann auch studieren mit dem Meisterbrief, aber da muss ich mich erst einmal orientieren. Die Zukunft wird es zeigen.“

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